Häuser der armen Leute
In nördlichen Städten gab es seit dem Mittel-Alter große, prächtige Bürger-Häuser.
Genauso gab es auch kleine, bescheidene Wohn-Gebäude.
Man nannte sie Gadem, Bude oder kleines Haus.
Das waren die Häuser der armen Leute.
Zu den armen Leuten zählten Mägde, Knechte und Tage-Löhner mit ihren Familien.
Tage-Löhner waren Leute ohne feste Arbeit.
Sie haben nur Hilfs-Arbeiten gemacht.
Die Häuser der armen Leute hatten eine kleine Wohn-Fläche.
Sie hatten nur einen ersten oder höchstens einen zweiten Stock.
Insgesamt gab es nur wenige Räume.
Oft standen die Häuser direkt am Straßen-Rand.
Vor und hinter dem Haus war wenig Platz.
Die armen Leute wohnten meistens nur zur Miete.
Die Häuser gehörten wohlhabenden Bürgern.
Oder der Kirche.
Die Häuser standen meistens in unbedeutenden Neben-Straßen.
Oder am Rande der Stadt.
Oder um Kirch-Höfe.
Manchmal wurden mehrere dieser Häuser zusammen gebaut.
Sie standen unter einem gemeinsamen Dach.
Diese Häuser-Reihen nannte man Gadem-Reihe oder Buden-Zeilen.
Ab dem Jahr 1600 wurden einige Bewohner zu Eigentümern.
So mussten sie keine Miete mehr bezahlen.
Andere Bewohner haben weiterhin Miete an die Eigentümer bezahlt.
Im Laufe der Zeit gab es immer weniger von diesen kleinen Häusern.
Denn die Leute wollten mehr Platz zum Wohnen haben.
Manchmal hat man dann 2 Wohnungen zu einer großen Wohnung zusammen-gelegt.
Manchmal war das nicht möglich.
Und so wurden die Häuser abgerissen.
Heute sind nur noch wenige dieser kleinen Häuser erhalten.
Im Frei-Licht-Museum wird nun zum ersten Mal ein solches Haus wieder-aufgebaut.
Häuser-Reihe in der Triben-Straße in Herford
In der Triben-Straße in Herford standen mehrere kleine Häuser.
Man nannte die Häuser-Reihe auch Buden-Zeile.
Die Häuser-Reihe befand sich im Hinter-Hof vom bürgerlichen Haus in der Bügel-Straße 3 in Herford.
Die kleinen Häuser wurden im 17. Jahr-Hundert gebaut.
Im Jahr 1815 haben die Häuser gebrannt.
Danach hat man sie repariert.
Auch später wurden die Häuser umgebaut.
Im Jahr 1977 hat die Stadt Herford die kleinen Häuser abgebaut.
An der Stelle ist dann ein Kauf-Haus entstanden.
Die Stadt wollte die kleinen Häuser an andere Stelle wieder-aufbauen.
Aber das wurde dann nicht gemacht.
Im Jahr 2016 hat das Frei-Licht-Museum das zerlegte Gebäude übernommen.
Seit Dezember 2023 werden im Museum die kleinen Häuser wieder aufgebaut.
Zunächst geht es nur um die alten Haus-Nummern Triben-Straße 18 und 20.
Später soll das Haus mit der Nummer 22 folgen.