Wassermühle
„Seit 40 Jahren ist die Wassermühle im Museum – jetzt ist Zeit für die Restaurierung.“
Jörg Solle
Bauhelfer
Die Arbeit der Steinrestauratoren
Fachwerkbauten haben immer einen gewissen Anteil an Steinmaterialien:
Bruchsteine für die Fundamente und Keller, Ziegelsteine in den Ausfachungen, Pflastersteine der Hoffläche, Dachsteine, Bodenplatten
und Werksteine etwa an Fenster- und Türgewänden. Daher haben die Steinrestauratoren im Freilichtmuseum einiges zu tun. Neben den
Aufbauarbeiten im Rahmen von neu ins Museum kommenden Gebäuden, sind sie vor allem für die Erhaltung der Gefache und Steinsockel der
etwa 115 Gebäude zuständig.
Die Wassermühle im Museumseingang wird von außen restauriert.
An dem Gebäude sind überwiegend Arbeiten an den Putzflächen nötig. Die Mühle steht seit 40 Jahren im Museumsgelände und die Witterung hat für deutlich sichtbare Schäden gesorgt.
Bei der Restaurierung achten die Fachleute darauf, die Arbeiten entsprechend der historischen Befunde auszuführen. Die verwendeten Materialien sind im besten Fall die gleichen wie bei der Errichtung des Gebäudes. Auf Authentizität wird viel Wert gelegt. Häufig kommt gebrauchtes historisches Baumaterial zur Wiederverwendung.
Wind und Wetter trotzen
Besucherinnen und Besucher treffen seit 1984 beim Betreten des Museums als erstes auf die Wassermühle Heller aus dem Landkreis Osnabrück. 40 Jahre haben an dem Fachwerkgebäude gezehrt. Witterungseinflüsse wie Wind, Regen und Schnee verursachten Schäden
an den Gefachen. In diesem Jahr wird die Wassermühle daher erstmals vollständig von außen restauriert.
Die Seiten mit den größten Schäden sind die Wetterseiten: der Westgiebel und die südliche Traufseite mit dem Wasserrad. Für die Restaurierung werden diese Seiten eingerüstet. Das Baugerüst muss dafür im Wasser stehen.
Die erste Arbeit der Gebäuderestauratoren ist es, alle losen und beschädigten Putzflächen zu entfernen.
Vermutlich wird es notwendig sein, den Putz bis auf die Bruchsteine bzw. Ziegelsteine abzuschlagen. Im
zweiten Schritt werden die Gefache neu verputzt. Dafür wird Kalkmörtel mit einer Putzkelle in mindestens
zwei, eventuell auch drei Arbeitsgängen aufgebracht. Die letzte Putzschicht muss bündig mit den angrenzenden Fachwerkhölzern sein. Die Restauratoren glätten die letzte Schicht mit dem Reibebrett und
verdichten die Oberfläche. So wird das Erscheinungsbild, wie es zur Erbauungszeit üblich war, wiederhergestellt.
Wenn alles getrocknet ist, kann der Maler die Putz- gefache farblich fassen. Das Fachwerk, das nie gestrichen war, bleibt auch jetzt ungestrichen. Damit ist die Restaurierung abgeschlossen.