Der Innenausbau beginnt
Die Putzarbeiten im Inneren des Haus Stöcker sind so gut wie beendet. Anhand der Befunduntersuchung wissen wir, wie die Wände auszusehen haben. Es gibt Wände, die komplett verputzt werden, wie die in der Stube und Küche. In anderen Räumen sind hingegen nur die Gefachfelder, also die Wandfelder zwischen den Balken, verputzt, etwa im Flur.
An allen Wänden wird Lehmputz in mehreren Lagen aufgebracht. In den Bereichen, wo Fachwerkständer und Riegel überputzt werden müssen, wird vorab eine Lage aus Schilfrohr auf die Hölzer genagelt. Haus Stöcker wird, wie einige andere Gebäude des Museums auch, an unser Wärmenetz angeschlossen. Hierfür haben wir im Innern an den Außenwänden sogenannte „Temperierschleifen“ verlegt, um so etwas Wärme in das Gebäude zu bringen. Sie sorgen dafür, dass Schäden, beispielsweise durch Feuchtigkeit, vermieden werden. Mit einer weiteren Lage Unterputz werden unsere Temperierschleifen in der Wand verputzt. Darüber wird ein Armierungsgewebe eingearbeitet, damit der Feinputz nicht reißt, der zum Schluss auf die Wand aufgetragen wird. Insgesamt wurden im gesamten Haus Stöcker 24 Kubikmeter Lehm verbaut.
Schon gewusst?
Lehm ist ein ökologischer Baustoff, recycelbar und daher immer wiederverwendbar. Seit Jahrhunderten wird mit diesem regionalen Baustoff gearbeitet. Er besitzt zahlreiche gute Eigenschaften. Lehm ist einfach zu verarbeiten und daher auch für Laien bestens geeignet. Einfach mal ausprobieren!