Der Dielenboden im Obergeschoss ist bereits fertig
Die vorgefertigten Dielen wurden durch unsere Gebäuderestaurator*innen in nur wenigen Tagen verlegt. Viele Hände packten mit an und ruck zuck hatte das Obergeschoss einen Fußboden. Der Bodenbelag in den Räumen des Obergeschosses besteht aus Eiche und Fichte. Anhand der Aufzeichnungen, die während des Abbaus angefertigt wurden, konnten wir genau nachvollziehen, welcher Bodenbelag wo zu finden war. Nur die Dielenstärke fehlte uns, aber bei genauerem Hinsehen fanden wir in den Deckenbalken noch zahlreiche Dielennägel. So war schnell klar, dass die Dielen drei Zentimeter stark gewesen sind. Abdrücke auf Holzständern haben uns die Einbauhöhe und Stärke der Dielen ebenfalls verraten.
Über Jahrhunderte wurde Dielenbretter aus der Mitte eines Holzstammes gesägt. Diese Dielen waren sehr breit und unregelmäßig. Mit dem Aufkommen der industriellen Holzverarbeitung in Deutschland etwa um 1850, konnten dünnere und einheitlich breite Dielen gefertigt werden, die meist mit einer sogenannten Nut- und Federverbindung versehen waren. Hierbei handelt es sich um eine spezielle Holzverbindung, bei der zwei Bauteile ineinandergesteckt werden. Dass bei unserem Haus Stöcker zum einem breite Eichendielen und zum anderen schmale Fichtendielen verbaut waren lässt sich dadurch erklären, dass die Fichtendielen für nachträgliche Erneuerungen des Fußbodens verwendet wurden.
Schon gewusst?
Dielenböden aus massivem Eichenholz sind besonders hart und robust, sehr strapazierfähig und langlebig. Sie besitzen eine hohe Formstabilität und sind weniger anfällig für Verschleiß. Dielen aus Fichte sind dagegen deutlich weicher, durch die geringere Dielenbreite sind sie aber auch sehr robust und formstabil und dazu deutlich günstiger im Preis.