Was ist ein „Ollern“?

17.10.2019

Der feuchte Lehm wird auf die Holzeinschubdecke des Dachbodens gebracht.

Die historische Dachbodendecke wird rekonstruiert

Solange das Wetter noch einigermaßen gut ist, steht eine wichtige Arbeit an: die Rekonstruktion der Decke zum Dachboden. Sie war als Einschubdecke mit Wellern (= Lehmwickeln) und darauf liegender Lehmschicht konstruiert. Wir stellen das in leicht abgewandelter Form wieder her:  In die vorhandenen seitlichen Nuten der Balken werden Bretter eingeschoben. Darauf bringen wir eine 8 cm dicke, feuchte Lehmschicht auf und verdichten sie. Dann muss das Ganze trocknen. Die Lauffläche des Dachbodens besteht nun überwiegend aus Lehm. Das nannte man im Siegerland einen „Ollern“. Die Vorteile waren eine hohe Dichtigkeit und gute Wärmedämmung für das Haus im Winter. Im späteren Bauverlauf werden wir die Deckenunterseite ebenfalls noch einmal mit Lehm verputzen, was die oben genannten vorteilhaften Eigenschaften noch einmal steigert.

  • Hier erkennt man gut das Konstruktionsprinzip der eingeschobenen Deckenbretter zwischen den Dachbalken.

  • Eine Arbeit für viele Hände: das Auftragen des Lehms.

  • Die Lauffläche des Dachbodens ist fertig rekonstruiert. Diese Dachbodenausbildung nennt man regional einen „Ollern“.

  • Historischer Deckenaufbau zum Dachboden im Haus Stöcker.

Kategorie: Bauarbeiten