Stein auf Stein

16.10.2018

Die Backstube der Gebäuderestauratoren. Foto: LWL

Die Gebäuderestauratoren legen den Bruchsteinsockel an

Die „Backstube der Maurer“ ist eingerichtet. Jetzt kann der Bruchsteinsockel angelegt werden. Unsere Gebäuderestauratoren der Fachrichtung Stein haben ihr Handwerk noch von der Pike auf gelernt. Eine Bruchsteinwand zu mauern, ist für sie kein Problem. Mit der vorhandenen Erfahrung wird der Mörtel vor Ort gemischt.

Hier ein Mörtelrezept für Bruchstein im Außenbereich:

Bindemittel:
1 RT     Trasszement
1 RT     Sumpfkalk
2 RT     Trasskalk

Sand:
5 RT     Wesersand, Körnung 0-2mm
5 RT     Wesersand, Körnung 0-4mm
2 RT     Sennesand, Körnung 0-1mm

Abkürzung: RT= Raumteile
Mischungsverhältnis 1:3 (ein Teil Bindemittel und drei Teile Sand)

Da der Buchsteinsockel bei Haus Stöcker aus hartem Grauwacke-Mauerstein besteht, darf der Mörtel entsprechend ebenfalls etwas härter als üblich sein. Grauwacke lässt sich nur schwer bearbeiten oder nachträglich formen. Die Steine müssen in der Regel so verarbeitet werden wie sie aus dem Bruch geliefert werden. Im Vergleich zu anderen Gesteinen ist Grauwacke sehr witterungsbeständig.

Eine wichtige Regel beim Mauern ist: Die Mörtelfuge sollte stets weicher als der Stein selbst sein. Für eine gute Verarbeitung des Mörtels werden unterschiedliche Sandarten vermischt. Der Wesersand ist scharf (stumpf), der Sennesand dagegen fein (geschmeidig). Letzterer dient vor allem als Füller, bringt also das Volumen. Beide Sandarten enthalten keine Lehmanteile und werden daher auch als gewaschen bezeichnet. Da als Bindemittel außer Sumpfkalk auch Trass verwendet wird, ist eine Nachbehandlung notwendig. Das Aushärten der Bindemittel ist ein chemischer Prozess. Damit die Reaktion abläuft, wird zusätzlich Wasser gebraucht. Je nach Witterungslage und Einbauort soll der Mörtel bis zu vier Tagen feucht gehalten werden, damit der Trass ausreichend Zeit zum Aushärten hat. Ansonsten sandet er später. Der Vorteil von Trass gegenüber Portland-Zement ist, dass es kaum zu Ausblühungen kommt. Ein schönes Fugenbild ergibt sich, indem die Fugen am nächsten Tag noch ausgekratzt werden.

  • Das Anlegen des Bruchsteinsockels startete an den Gebäudeecken. Foto: LWL

  • Ein Teil des Bruchsteinsockels ist fertig. Foto: LWL

  • Der äußere Kellereingang wird angelegt. Foto: LWL

Kategorie: Bauarbeiten