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Betonguss für die Freitreppe des neuen Eingangs- und Ausstellungsgebäudes

Beton für die Zukunft

Warum es ganz ohne Beton nicht geht – und wie er beim neuen Eingangs- und Ausstellungsgebäude möglichst klimaschonend eingesetzt wird.

Lehmwände, Holzdach, Strohdämmung – das klingt sehr ökologisch und ganz im Einklang mit den Nachhaltigkeitszielen für das neue Eingangs- und Ausstellungsgebäude. Doch wie passt Beton in diesen Materialmix?

Beton besteht klassischerweise aus einer Gesteinskörnung wie Sand, Kies oder Splitt, Wasser und dem Bindemittel Zement. Weltweit ist die Zementproduktion schätzungsweise für 8 % aller CO₂-Emissionen verantwortlich. Schuld ist der Hauptbestandteil Zementklinker: Die Produktion ist energieintensiv, zudem wird durch den chemischen Prozess CO₂ freigesetzt.

Es gilt also, diesen Baustoff möglichst sparsam einzusetzen. Wo möglich werden im neuen Museumsgebäude daher alternative Baustoffe eingesetzt. Die Innenwände sind aus Lehm, die Dachkonstruktion besteht aus Holzträgern. Dennoch: Ganz ohne Beton geht es nicht. Etwa 40% des Gebäudes liegen unter der Erdoberfläche. Diese Bauteile müssen besonders hohe Lasteinwirkungen und gleichzeitig eine starke Feuchtigkeitsbelastung aushalten. Deshalb lässt sich der Baustoff Beton für die Bodenplatte, die im Erdreich liegenden Außenwände und die Außentreppe nicht ersetzen.

Um den hierfür benötigten Beton so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten, gibt es zwei Ansatzpunkte: Zum einen wird die Menge des benötigten Betons reduziert durch das Eingießen von mit Luft gefüllten Blasen in die mittlere Schicht einer Stahlbetondecke. Da die äußeren Schichten am stärksten belastet sind, beeinträchtig dies nicht die strukturelle Integrität. Dies spart etwa 30 % Beton. Die zweite Stellschraube ist die Reduktion des Anteils an Zementklinker in der Betonmischung. Die TU Braunschweig hat hierfür eine spezielle Mischung erforscht und erprobt, die in Detmold nun erstmalig weltweit in dieser Größenordnung zum Einsatz kommt – dank einer Sondergenehmigung speziell für dieses Bauprojekt. So werden im Vergleich zur gleichen Menge konventionellem Stahlbeton etwa 20 % CO₂ eingespart.

Maßnahmen wie der Einsatz von recycelten Materialien, der Bezug von Rohstoffen aus einem Umkreis von maximal 200 Kilometern und die Produktion des Betons im nahegelegenen Lage-Heiden tragen ebenfalls zu einer besseren Klimabilanz bei. So bleibt der Einsatz von Beton im Bau ein Kompromiss – in diesem Fall aber ein ziemlich guter.